Kisdorferwohld. „Pirate’s Island“ bietet Adventure Golf auf 3000 Quadratmetern beim Golfclub Hamburg: Wo man sich die ersten Tickets sichert.
Für die Fans des gepflegten Minigolfs gibt es ab sofort einen wirklich abenteuerlichen Ausflugstipp in Norddeutschland: In Kisdorferwohld eröffnet am Mittwoch, 15. Mai, die Mega-Minigolfanlage „Parate‘s Island“ auf Gut Waldhof. Der Golfclub Hamburg hat seinen 18- und Neun-Loch-Golfplatz um eine 3000 Quadratmeter große Adventure-Minigolf-Anlage erweitert. Stolze 750.000 Euro wurden in das Projekt gesteckt.
Ursprünglich sollte bereits im April Eröffnung sein, der Zeitplan konnten aber nicht eingehalten werden. Schwierigkeiten machte vor allem das April-Wetter mit Nässe und Kälte. Der verarbeitete Beton blieb zu feucht. Außerdem konnte der Kleber, mit dem der Kunstrasen-Belag auf den 18 Bahnen fixiert wird, nicht richtig wirken.
Adventure Golf in Kisdorferwohld: Blickfang ist das große Piratenschiff
Betrieben wird die Anlage von dem Golf-Unternehmerpaar Martin und Iryna Thater: „Wir sind begeistert, dass wir noch vor dem langen Pfingstwochenende die Adventure Minigolf Anlage eröffnen können und freuen uns riesig auf die Besucherinnen und Besucher!“
Tickets für die Eröffnungstage der Abenteuer-Golfanlage kann man sich jetzt schon sichern, um lange Wartezeiten vor der Kasse zu vermeiden, wie Thater angibt. Der Online-Shop der Anlage hat bereits geöffnet. Die Anlage bietet unter anderem auch spezielle Angebote für Geburtstagskinder, Kleinkinder und Menschen mit Schwerbehindertenausweis.
Adventure-Golf: Letzte Arbeiten werden erledigt
Aktuell werden auf „Pirate‘s Island“, die etwa die Hälfte der früheren Übungswiese für Annäherungsschläge einnimmt, noch letzte Arbeiten erledigt. Blickfang und Hauptattraktion ist das große Piratenschiff, aus dem drohend Kanonenrohre herausragen und in dessen Bauch sich eine Schwarzlicht-Minigolfbahn befindet. Unterseemonster und Totenköpfe sorgen für einen Grusel-Effekt am Wegesrand.
Martin Thater (45), dem in Prenden und Soltau noch zwei weitere Golfplätze gehören und der mit seiner Familie in Heidelberg wohnt, hat die innovative Minigolf-Idee aus den USA importiert. Zum ersten Mal mit Adventure Golf in Berührung kam er 2005, als er in Florida lebte. „Dort gibt es zwei tolle Anlagen in Orlando und Daytona Beach. Und ich habe schon damals gedacht, dass man diese Variante des Minigolfs unbedingt nach Deutschland bringen muss.“
Gesagt, getan: 2023 eröffnete Thater in Prenden, das 32 Kilometer entfernt von Berlin in der Nähe von Wandlitz liegt, seinen ersten Adventure-Golf-Kurs – und hat es nicht bereut. „Wir hatten im ersten Betriebsjahr 45.000 Besucher“, sagt er. Ehefrau Iryna Thater ergänzt: „Der Erfolg in Berlin war überwältigend. Jetzt sind wir bereit, Hamburg und Schleswig-Holstein zu erobern.“
Auf spezielle Sound- und Lichteffekte im Piratenschiff wird vorerst verzichtet
Doch damit soll noch längst nicht Schluss sein. „Ich möchte weiter wachsen“, sagt Kaufmann Martin Thater, „demnächst werde ich im Rhein-Neckar-Kreis in der Nähe von Heidelberg ein für Adventure Golf geeignetes Grundstück kaufen. Mein Ziel sind zehn Anlagen in Deutschland.“
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Das „Pirate‘s Island“ in Kisdorferwohld wird der Pirateninsel in Prenden in puncto Erscheinungsbild und Dimension gleichen. „Allerdings verzichten wir erst einmal auf spezielle Licht- und Soundeffekte im Schiff, wir bieten den Besuchern zunächst die Basics an.“
Beim Adventure Golf gehen Kinderwünsche in Erfüllung
Schließlich sollen die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Und die Ausstattung mit entsprechendem technischem Equipment könne „sehr schnell sehr teuer“ werden. Dass es irgendwann ein Upgrade geben wird, ist aber nicht ausgeschlossen.
Passende Ideen für ein fantasie- und liebevolles Ambiente holten sich Martin und Iryna Thater unter anderem bei Reisen in die USA sowie in London. Als Rat- und Ideengeber fungierten dabei ihre Kinder Leo, Amalia und Louis. „Wir haben zusammen viele Anlagen ausprobiert und die Kids dann immer gefragt, welches Element ihnen am meisten Spaß gemacht hat. Die drei waren ideale Testpersonen.“
„99 Prozent der Bevölkerung können sofort loslegen. Putten kann jeder“
Zielgruppe für das Adventure Golf sind übrigens nicht nur Kinder. So waren beispielsweise 70 Prozent der bisherigen Besucher in Prenden Erwachsene; unter anderem Familien, Freundeskreise und Seniorengruppen. Und das kommt nicht von ungefähr.
„Das Faszinierende ist, dass 99 Prozent der Bevölkerung sofort loslegen können. Putten kann jeder, und man hat dabei viel Spaß. Immer wenn ich zu Besuch in Berlin war, habe ich nur Lachen und Jubel gehört“, sagt Martin Thater. Beim normalen Golf gebe es dagegen diverse Hürden; so sei beispielsweise der Golfschwung eine superschwierige Bewegung.
Schwedische Firma hat das Minigolf-Areal konzipiert
Spatenstich in Kisdorferwohld war Anfang Oktober 2023. Für das Design verantwortlich ist ein schwedisches Unternehmen. Dessen Architekten haben den Verlauf der Bahnen geplant, die als Bodenbelag einen gesandeten Kunstrasen erhalten werden. Für die Umsetzung der Pläne sorgt eine auf den Bau von Adventure-Golf-Anlagen spezialisierte polnische Firma.
Thater: „Die machen das schon seit 20 Jahren, fahren mit vier Teams von Baustelle zu Baustelle und sind unglaublich fleißige Menschen. Sie haben in den vergangenen Wochen sogar nachts unter Flutlicht und bei Temperaturen von 5 Grad minus geackert, und liegen gut im vorgegebenen Zeitplan.“
Traditionalle Golfer müssen sich auf Gut Waldhof ein wenig umgewöhnen
Wie aber kommt die Erweiterung des Angebots bei den Mitgliedern des GC Hamburg Gut Waldhof an? „Veränderungen werden zunächst immer ein bisschen kritisch gesehen“, gibt der Geschäftsführer zu. Er glaubt indes nicht, dass sein Projekt Adventure Golf auf dem Dorf die Gemüter allzu sehr erhitzen wird. „Wir haben uns in London mehrere noble Clubs mit vergleichbaren Konzepten angeschaut, nach einigen anfänglichen Ressentiments hat sich dort alles gut reguliert.“
Den eingefleischten Golfern, die in Kisdorferwohld ihrem Hobby frönen wollen, sollen alternative Übungsflächen für das Chippen und Pitchen sowie mehr Abschlagsmöglichkeiten auf der linken Seite der Driving Range zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ist angedacht, die Gelüste des jüngeren Publikums nach Burgern, Pizza oder Currywurst nicht etwa im Clubhaus, sondern mit Hilfe eines Foodtrucks zu stillen.
Regeln beim Adventure Golf sind lockerer als beim Minigolf
Die Regeln beim Adventure Golf sind lockerer als beim Minigolf. Man muss den Ball nicht nach sieben Schlägen aufnehmen, sondern kann ihn weiterspielen, bis er eingelocht ist. Martin Thater: „Das kann jeder so halten, wie er möchte.“ Um es auf den Punkt zu bringen: Das Erlebnis steht im Vordergrund, nicht das Ergebnis.
Die 18 Bahnen dürfen beim Schlagen betreten werden und dienen – wie auf einem richtigen Golfplatz – auf dem Weg von Abschlag eins bis Abschlag 18 als Fairway. Die Bälle in Kisdorferwohld bekommen eine fluoreszierende Oberfläche; das ist wegen der Indoor-Schwarzlichtbahn im Piratenschiff erforderlich. Die Schlagfläche des Putters kann von beiden Seiten benutzt werden.
Die gesamte Anlage wird mit Ausnahme des Piratenschiffes barrierefrei sein. Bei großem Besucherandrang – voraussichtlich in den Ferien oder an Wochenenden – empfiehlt sich eine Online-Buchung, die etwas günstiger als der Normalpreis (Kinder 9,90 Euro, Erwachsene 13 Euro) ist. Der Abstand zwischen den Startzeiten beträgt zehn Minuten. Geburtstagskinder jeden Alters und Kleinkinder unter vier Jahre dürfen kostenlos spielen, gleiches gilt für Menschen mit Schwerbehindertenausweis. Weitere Informationen gibt es unter www.gut-waldhof.de/adventure-minigolf-hamburg.html
Dass Adventure Golf auf Gut Waldhof ein Flop wird, schließt Martin Thater aus. „Der Speckgürtel rund um Hamburg ist sehr stark, die Leute sind wohlhabend und lieben es, in ihrer Freizeit mit der Familie raus ins Grüne zu fahren. Ich denke, dass das Interesse eher noch größer als in Prenden werden wird.“