Hannover (dpa/lni). Von spießig zu cool: Seit einigen Jahren boomt das Wohnmobil. Auch in Niedersachsen und Bremen ist die Anzahl der Reisefahrzeuge deutlich gestiegen.

Als Möglichkeit zum individuellen mobilen Reisen wird das Wohnmobil immer beliebter. Auch in Niedersachsen und Bremen steigt die Anzahl der Wohnmobile, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. So waren zu Jahresbeginn gut 110 200 Fahrzeuge in beiden Bundesländern registriert - nahezu doppelt so viele wie Anfang 2017. Im Vergleich zum Vorjahr gab es in Niedersachsen einen Anstieg von 8,6 Prozent, in Bremen wuchs die Zahl der Wohnmobile um 6,9 Prozent.

Im deutschlandweiten Vergleich belegt Niedersachsen bei der Wohnmobildichte den zweiten Platz: Pro 1000 Einwohnern gibt es hier 12,8 Wohnmobile. Nur in Schleswig-Holstein ist die Dichte höher. Innerhalb von Niedersachsen ist der östlichste Landkreis Lüchow-Dannenberg Spitzenreiter mit 20,5 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern. Mit einem Wert von 8,5 liegt Bremen hingegen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 10,8 Wohnmobilen pro 1000 Menschen.

Beim Caravaning Industrie Verband beobachtet man schon seit 10 bis 15 Jahren einen Aufwärtstrend. Dahinter liege einerseits ein Imagewandel weg vom Spießigen. Andererseits hätten Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellerem reisen und engerem Kontakt mit der Natur der Branche ebenfalls einen Schub verliehen, der dann in der Pandemie noch einmal verstärkt worden sei. Aktuell sieht sich die Branche zwar vor Herausforderungen, das Interesse der Kunden sei aber ungebrochen.