Hannover (dpa/lni). Zum neuen Schuljahr soll es an Schulen einen Sozialindex geben. Wo besonders viele Lehrkräfte gebraucht werden, sollen mehr eingesetzt werden als bislang. Was sich die Kultusministerin davon erhofft.

Mit dem geplanten Sozialindex an niedersächsischen Schulen will Kultusministerin Julia Willie Hamburg die Chancengleichheit erhöhen. „Wir haben viele Schulen in Niedersachsen, an denen Schülerinnen und Schüler sehr eng begleitet werden müssen. Diese werden mitunter vom Elternhaus nicht so begleitet, wie man es vielleicht erwarten könnte“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Einige könnten bei der Einschulung bereits lesen, und „andere kommen in die Schule und haben noch keinen Stift gehalten“. Manche Schulen seien daher besonders herausgefordert und bräuchten mehr Personal als andere. Mit dem Sozialindex wolle man diese Schere zwischen Schülern und Schülerinnen, die es leichter hätten, und solchen mit mehr Unterstützungsbedarf reduzieren und „die Chancengleichheit erhöhen“, sagte die Ministerin. In anderen Bundesländern gibt es einen solchen Index bereits - etwa in Nordrhein-Westfalen.

In Niedersachsen soll der Sozialindex zum neuen Schuljahr starten. „Wir verwenden Daten, die uns vorliegen, etwa aus der Ermittlung des Sprachförderbedarfs. Der sonderpädagogische Förderbedarf wird auch ein Faktor sein. Wir bedienen uns insgesamt an Faktoren, die laut Studien bildungsbenachteiligende Faktoren sind“, erklärte Hamburg. Wie viele Lehrkräfte im kommenden Schuljahr mehr zur Verfügung stehen, konnte die Ministerin noch nicht beziffern.